[Erasmus] Tag 45 – 51 – Episch wandern

Diese Woche drei interessante Dinge! Erstens die Aubg Spaces Codeweek, zweitens einige Midterms und Gruppenarbeiten und drittens ein Trip zu den sieben Rila Seen. Auf gehts!

Der Verbund von motivierten Informatikern namens Aubg Spaces hat diese Woche für jeden Tag um halb 8 einen Workshop organisiert. Die Themen sind breit gefächert. Es gab einen weiterführenden Workshop zu Git (endlich hab ich jetzt auch mal einen Github Account und weiß damit umzugehen), einen Workshop zu fortgeschrittenem Javascript, in dem ich recht wenig verstanden habe. Die verdammte funktionale Programmierung! Zum Workshop mit dem Thema MVC in ASP.NET Webseiten hat ein Businessprofessor vorgetragen, der sich anscheinend besser mit praktischer Programmierung auskannte als so mancher Informatikprofessor hier. Besonders spannend fand ich den letzten Vortrag eines Senior Developers bei Telerik, die größte IT Firma in Bulgarien. Er hat über seinen Alltag in der Firma geredet, wie sie SCRUM benutzen, dass sie sehr viel Wert auf testen legen und wie er an den Job gekommen ist. Da ich kein großer Fan vom Unit Testing bin, frage ich ihn ob er auch bei Eigenprojekten Unit Tests schreibt. Er lacht und meint nein, da macht er das nicht.

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Das war der Freitag
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Da bin ich drauf!

Einmal kann ich nicht hingehen, da wir für Data Mining ein Gruppentreffen ausgemacht haben. Die Vorgabe für unsere Gruppenarbeit ist dabei sehr vage gestellt. Dass der Data Mining Professor nicht gerade das beste Englisch redet, ist dabei auch noch eine Hürde. Wir sollen einen Open Source Miner wählen und in einem Datenset von Studenten und Noten von 1996-2006 interessante Assoziationen finden. Nachdem wir endlich den Miner (RapidMiner) halbwegs verstanden hatten, haben wir tatsächlich einige interessante Dinge herausgefunden. Zum Beispiel, wenn man eine zufällige Note D (in deutsch eine 4) nimmt, ist es am wahrscheinlichsten, dass es sich um einen Computer Science Studenten handelt, hehe. Während der Woche hatte ich außerdem auch noch drei große Prüfungen, Midterms. Diese machen so um die 30% der Endnote aus. Also lerne ich in meiner Freizeit ein bisschen auf diese. In C++ bin ich während der Prüfung anscheinend der Einzige, der nicht schummelt. Lief nicht perfekt, da er nach einigen Dingen gefragt hat, die man niemals braucht. Die anderen Tests sind in Data Mining und Web Server Technologies kommen aber erst nächste Woche.

Am Wochenende gehe ich gerade in die Bibliothek und treffe dort Alina. Wir arbeiten am selben Tisch und machen zwischendurch kleine Pausen zusammen. Um 10 Uhr abends fragt sie, ob ich auch morgen mit bei dem Trip zu den Rila Seen dabei bin, eine Studentin hätte einen Bus organisiert. Die Rila Seen sind eine der besten Wanderziele in Bulgarien also sage ich spontan zu. Am nächsten Tag um 8:30 Uhr geht es los. Der Bus sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus, aber das ist man ja hier schon gewöhnt. Die Fahrt zu dem Seen dauert ca. eine Stunde und geht steil bergauf. Mein Herz klopft, als der alte bulgarische Busfahrer die Haarnadelkurven am Rande einer Klippe mit Vollgas nimmt, da der Bus sonst zu viel Schwung verliert und nicht den Berg rauf kommt. 30 Minuten später steige ich leicht verschwitzt endlich aus dem Bus aus. Wir sind an einem klassischem Skilift für zwei Personen, die Fahrt kostet mehr als die Busfahrt. Mit dem Sessellift geht es fast eine halbe Stunde nach oben. Wir befinden uns auf ca. 2000 Metern und einigen scheint nur das zu schaffen zu machen. Von hier aus wandern wir endlich los. Die Landschaft ist schon beim Start absolut beeindruckend. Vom Ende des Skilifts sieht man eine lange Felsklippe, die es als erstes zu erklimmen gilt. 

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Durch dir Wolken!
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Von der Hütte aus gehts da rauf
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Die Wolke von oben, dünne Luft hier

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 Nur 15 Minuten später ist der erste See zu sehen und die ersten Studenten verloren. 30 Minuten später See zwei und drei. Bevor wir See vier entdecken, beschließen Fabio  und ich etwas vom Weg abzukommen um See zwei und drei nochmal aus einem anderen Winkel zu betrachten.

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*Poetischer Spruch hier*

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In der Ferne sehen wir Leute am See und beschließen uns auch runter zum See durchzuschlagen. Am See angekommen machen wir einige Fotos und witzeln darüber im See zu baden. Ich grinse Fabio an und ziehe meine Schuhe aus. Er fragt ob ich jetzt echt reinspringe. Nein nur die Beine. Er macht mit. Das Wasser ist brennend kalt und ich kreische etwas herum. Gleichzeitig macht es aber auch total Spaß und erfrischt! Wir hängen eine ganze Weile am See rum, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hauptweg machen.

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Am Hauptweg befindet sich See Vier und ein Wasserfall, den wir etwas erklimmen. Nach dem Wasserfall sagt der Blick auf die Uhr, dass wir uns auf den Rückweg machen sollten. Vier von Sieben Seen, mehr als die Hälfte! Und in zweien halb drin gewesen. Auf dem Rückweg will Fabio deutsche Schimpfwörter lernen. Da er viele schon kennt und nach was schwerem verlangt bringe ich ihm „Du saureidigs Zwetschgendatschigsiicht“ bei. Klang sehr lustig, aber wir mussten lange üben 😀

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Da wir pünktlich zurück sind müssen wir wie immer eine Stunde auf verspätete Spanier warten. Auf der Busfahrt zurück schlafe ich einmal ein und wache auf weil ich an die Decke katapultiert werde. Ich saß ganz hinten und der Busfahrer hat wohl eine Bodenschwelle übersehen oder ignoriert. Zu Hause angekommen lerne ich weiter für Data Mining.

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Das wars für diese Woche, nächste Woche mehr Prüfungen und ein Trip nach Melnik mit Wellnesshotel, oh yeah!