Tag 12
4:25 Uhr, der Wecker klingelt. Aufstehen fällt mir irgendwie echt leicht. Ich nehme Bake Rolls als Frühstück mit und treffe mich mit den anderen vor dem Bus. Alle werden gefragt, ob sie ihren Pass dabei haben, da sie sonst an der Grenze ausgesetzt werden. Alle bejahen. Dann geht’s auch schon los. Ich schlafe die ersten zwei Stunden zur Grenze ganz gut.
An der Grenze dann der erste Stopp, eine Grenzbeamtin kommt schlecht gelaunt in den Bus und kontrolliert alle. Ich glaube, das muss bei denen so auf der Bewerbung drauf stehen, ‚chronisch schlecht gelaunt‘. Deutsche können einfach nur mit ihrem Ausweis rein. Bruno witzelt, als Deutscher gehöre ihm das Land und es solle gefälligst weitergehen! Bei Amerikanerin Jen gibt es dann irgenwelche Probleme. Es dauert über eine halbe Stunde, bis wir weiterkönnen – ohne Jen. Sie hat tatsächlich nur eine Kopie ihres Reisepasses mitgenommen, aus welchem Grund auch immer. Anscheinend hat irgendwer an der Uni ihr gesagt, das reicht. Zwar tut sie mir leid, ich sage trotzdem zu Bruno, warum sie nicht einfach eine Skizze ihres Reisepasses mitgebracht hat. Fieses Lachen aus der deutschen Ecke. Sie muss morgens beides nebeneinander liegen gehabt haben und sich dann nur für die Kopie entschieden haben. Ciao, Jen.
Danach gibt’s erst mal gratis Frühstück, eine bulgarische Spezialität. Es ist eine Art süßer Zopf gefüllt mit – richtig geraten – Fetakäse. Dazu macht jemand noch löslichen Kaffee, den ich nicht mal für Geld trinken würde. Niall trinkt einen halben mit 4 Zucker. Gerade mal die größere Hälfte der Strecke ist bis jetzt geschafft. Die Fahrt dauert insgesamt ca. 4 1/2 Stunden. Also wieder rein in den Bus, gute Nacht.
Endlich am Strand angekommen brauche ich erst mal wieder Euros. Wir fragen uns an einer Tourimeile zu einem Geldautomaten durch. Alle 400 Meter versichert uns jemand, es sei 400 Meter nach links einer zu finden. Und das drei mal. Nach 1,2 km finden wir endlich einen Geldautomaten. Zurück zum Strand, Badehose an, Liegestuhl, Sonnencreme, Meer genießen.
Wir haben 8 Stunden am Strand, bis der Bus zurück geht. Die meiste Zeit versuche ich zu entspannen. Zwischendurch rein ins Wasser, Temperatur nur leicht erfrischend. Dann kriegen wir Hunger und finden einen Gyrosladen.
Wie in Bulgarien auch stopfen die in den Döner/Gyros noch ein paar Pommes rein. Aber wer mag schon keine Pommes. Da die Frau, die normal unsere Liegen bedient, in klischeehaft griechischem Tempo arbeitet, kaufen wir noch ein Paar Getränke im Supermarkt nebenan. Die zweite Hälfte vom Strandausflug besteht aus Chillen, Wasserrugby, Chillen und Beachvolleyball. Da wir diesmal nicht den Bus verpassen wollen, sind wir überpünktlich.
Auf der Rückfahrt wird erst wild gesungen. Schlagartig eine Minute nach dem Singen schlafen alle. Zurück an der Grenze, gibt es wieder Probleme mit irgendwelchen falsch gesetzten Stempeln, letztendlich aber alles ok. Im Niemandsland zwischen den Grenzen dürfen dann alle mal aufs Klo und in den Tax free Shop, superbillig! Haste gedacht. Beispiel: Gordons Gin 23€, in Deutschland 12€. Einige Amis kaufen trotzdem Wein.
Am Klo dann plötzlich große Versammlung um einen Haufen Welpen.
Die restliche Busfahrt geht schnell rum, als wir ankommen ist es schon wieder dunkel. Den Abend lasse ich ruhig und allein auf meinem Zimmer vorm Laptop ausklingen.