Tag 3
Mit Alba, Spanierin, gefrühstückt. Keine Ahnung, wie jemand wie ich es schafft, so viele Leute kennenzulernen. Es muss an den Erasmusstudenten liegen. Der Kaffee an der Uni ist grauenhaft. Frühstück nicht zufriedenstellend beendet. Mittags findet ein Diversity Training statt. Wir spielen lustige Kennenlernspielchen. Meine Gruppe ist halbwegs motiviert, sonst wird sowas oft schnell nervig. Beispielspielchen: Jeder sagt seinen Lieblingsfilm. Fight Club und Into the Wild waren schon vergeben, also habe ich Finding Nemo genommen. Danach sagt jeder „In between my legs I have Lieblingfilm„. Der Beste war wohl „In between my legs I have the chamber of secrets“. Danach gab’s gratis Pizza, habe nur Stücke mit Fetakäse drauf bekommen. Wo ist dieser blöde Käse hier eigentlich nicht drauf?? Ich wollte mich erst vor dem Karaokeabend drücken, hab dann aber einfach auf der Wiese gelegen und zugeschaut. Da waren ein paar echt gute Auftritte dabei. Am Besten gefielen mir zwei Asiaten, die sehr überzeugend auf Bulgarisch gerappt haben. Wie viel gute Musik entgeht einem eigentlich, nur weil man die Sprachen nicht kann? Auch gut, waren die Albaner mit einem Volkstanz. Ich lasse mich von Fabio 2 überreden, ab 12 Uhr mit in die Clubs zu ziehen, da es heute extra Rabatt für Studenten gebe. Ich spendiere ein Taxi für 2 Lew und fühle mich wieder reich. In der Piano Bar wird auch Karaoke gesungen, ich nehme ein Bier für 3 Lew und unterhalte mich mit den Fabios, Erga und einer Russin. Die Club-Bar Mischung gefällt mir, aber wir wollen auch noch den anderen Club ‚Underground‘ sehen. Wieder ein sehr kleiner Club, wieder mit sehr viel Charme. Ich beobachte Leute, die an der Bar irgendwas mit Feuer bestellen. Stellt sich heraus, sie atmen Alkoholdampf durch einen Strohhalm ein. Macht anscheinend besonders schnell betrunken. Nach 2 1/2 Bier tanze auch ich. Ich werde aggressiv von einer Bulgarin angetanzt und sie wirbelt sich um mich herum und durch die Gegend. Wie komme ich jetzt aus der Nummer wieder raus? Fühlt man sich so als Frau im Club? Naja, ich tanze ein bisschen mit ihr und gehe dann ein Bier holen. Kurz draußen lerne ich Nadja und Claudia aus Russland und Kasachstan kennen. Jetzt echt mal, liegt das an mir oder sind die hier nur alle offener als in Deutschland? Wir reden über kulturelle Unterschiede und lustige Übersetzungen. Um halb 4 bin ich endlich im Bett. Ob die nächsten Tage auch so ereignisreich werden? Zur Zeit passiert ziemlich viel.